„Prüfung ist nicht gleich Prüfung“ – Was bei Lade- und Notladekabeln in der Elektromobilität zu beachten ist
| Markus Nolte | Prüfen & Praxis, Sicherheit, Zukunftsthemen, Energie
E-Autos müssen Strom laden, aber welchen und vor allem wo?
Elektrofahrzeuge benötigen regelmäßig Strom zum Wiederaufladen der Batterie.
Deshalb stellt sich zuerst die Frage:“ Wo wird geladen?“
Antwort: „Immer dort, wo das Fahrzeug geparkt wird.“
Wie ein Elektrofahrzeug nun geladen wird, hängt stark vom Umfeld und der Nutzung des Fahrzeugs ab. Hierdurch ergeben sich verschiedene Ladearten. Die Gleichstromschnellladung, die Ladung an öffentlichen Ladestationen oder an der Wallbox zu Hause.
Schnellladesysteme verfügen immer über ein festes Ladekabel. Öffentliche Ladesysteme (Drehstromladung bis 22kW) hingegen sind meistens mit einer Steckdose Typ 2 ausgestattet, und benötigen ein Ladekabel, das z. B. im Kofferraum des Elektrofahrzeugs mitgeführt wird.
Es ist zusätzlich auch möglich an einer Haushalts- oder Kraftstromsteckdose mit einem Ladekabel im „Mode 2“ zu laden. Bei diesen Kabeln handelt es sich allerdings nur um ein Notladekabel. Die am weitesten verbreitete Ladeart ist das Mode 3 Laden an einer Ladestation oder einer Wallbox.
Eine UVV-Prüfung in Werkstätten spielt zudem bei gewerblich genutzten Fahrzeugen eine wichtige Rolle. Des Weiteren sind regelmäßige Prüfungen an ortsveränderlichen Betriebsmitteln, also die mitgeführten Ladekabel respektive Notladekabel, zwingend erforderlich, da der Arbeitgeber für den Schutz seiner Mitarbeiter zu sorgen hat. Eine Gefährdungsbeurteilung des Arbeitgebers kann bei der Entscheidung helfen, welche Ladekabel sinnvollerweise mitzunehmen sind.
Bis hierhin ist alles noch relativ einfach. Doch sobald es jedoch darum geht, die mitgeführten Ladeeinrichtungen richtig zu verwenden und diese fachgerecht zu prüfen wird es schon komplizierter.
Live Vorführung beim MEBEDO Expertentag
In meinem Vortrag am diesjährigen „Frühlings“-Expertentag von MEBEDO in Höhr-Grenzhausen, gehe ich auf die sichere Verwendung und auf die Anforderungen an die Prüfung von Notladekabel und Ladekabel sowie die notwendige Qualifikation der Prüfer ein. In einer Live-Demonstration zeige ich welche Besonderheiten bei der Prüfung zu beachten sind und was das Messequipment zusätzlich können muss.
Insgesamt ist es essenziell, dass die richtigen Ladekabel verwendet und durch speziell geschultes Fachpersonal regelmäßig geprüft werden, um die Sicherheit und Effizienz beim Laden von Elektrofahrzeugen zu gewährleisten. Zu oft zeigt es sich, dass die Verantwortlichen in den Firmen mit diesen Themen überfordert sind. Das regelmäßige Prüfen wird teilweise vernachlässigt, was zu gefährlichen Situationen führen kann.
Autor:
Dipl.-Ing. Markus Nolte arbeitet seit 2010 bei MENNEKES, ist Senior Trainer im Bereich Elektromobilität und hat die Entwicklung von Ladesystemen und Ladekabeln als Produktmanager betreut
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